Die Kulturwoche Haferland 2025 war wie jedes Jahr Schauplatz der jährlichen Sitzung des Rumänisch-Deutschen Forums für Bilaterale Kooperation, dessen Aufgabe es ist, den wirtschaftlichen und kulturellen Dialog zwischen den beiden Staaten aufrechtzuerhalten. An der Sitzung nahmen neben Michael Schmidt und Emil Hurezeanu auch Mircea Abrudean, Präsident des Senats, die österreichische Botschafterin in Bukarest, S.E. Ulla Krauss-Nussbaumer, der israelische Botschafter in Bukarest, S.E. Lior Ben Dor, sowie die Botschafter Rumäniens in Deutschland, S.E. Adriana Stănescu, in Zypern, S.E. Dan Mihalache, und der Botschafter Rumäniens beim Heiligen Stuhl, S.E. Gabriel Bologan.
Anwesend waren außerdem Siegfried Mureșan, stellvertretender Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Luca Niculescu, Staatssekretär im Außenministerium und Koordinator des Beitrittsprozesses Rumäniens zur OECD, sowie Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten.
Thema der diesjährigen Tagung war die Situation des Deutschunterrichts in Rumänien.
Aus den Gesprächen der Teilnehmer ergab sich insgesamt das Fazit, dass Rumänien trotz steigender Nachfrage aufgrund der hohen Qualität des deutschen Unterrichts in Rumänien einen chronischen Mangel an muttersprachlichen Lehrkräften für die Schulen mit Unterrichtssprache der deutschen Minderheit im Land hat.
In diesem Zusammenhang wies S.E. Krauss-Nussbaumer auf die Möglichkeit einer Finanzierung durch das europäische Programm Erasmus für akademische Mobilität hin. Herr Fabritius erinnerte außerdem an ein von der deutschen Bundesregierung finanziertes Programm mit einem Jahresbudget von rund 1,2 Millionen Euro für die rund 950 Deutschlehrer in Rumänien, das jedoch gekürzt wurde und seiner Meinung nach wieder auf das Niveau der Vorjahre angehoben werden sollte.
Laut S.E. Adriana Stănescu besuchen derzeit etwa 23.000 Schüler in Rumänien deutschsprachige Schulen, bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 25.000 ethnische Deutsche. Damit beträgt der Anteil der ethnischen Rumänen, die diese Schulen besuchen, etwa 80 bis 90 %, auch in alten sächsischen Gemeinden wie Schäßburg/ Sighișoara, so der Bürgermeister der Gemeinde, Ioan-Iulian Sîrbu.
Weitere Beiträge verwiesen auf lokale Initiativen. Werner Braun, Präsident des Wirtschaftsclubs Kronstadt/ Brașov, sprach über eine der wichtigsten Ressourcen Rumäniens, nämlich die Schüler aus ländlichen Gebieten, und über das erfolgreiche Modell der dualen Ausbildung in Deutschland – einen echten Motor der deutschen Wirtschaft. So verzeichnet die Deutsche Berufsschule Kronstadt, ein erfolgreiches lokales Projekt des Clubs, laut Braun eine Beschäftigungsquote von 97 % nach Abschluss der Ausbildung.





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